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Bericht von der Bundessiegerprüfung Obedience in Groß-Grönau im Juli 2009

Freifolge Laufschritt im Hintergrund Leistungsrichter und Obmann für Obedience im DVG Uwe Wehner

Happy Go Lucky,

Obedience BSP 09 aus meiner Sicht

Donnerstag: Irgendwann, mitten in der Nacht, kamen wir auf dem Gelände des HSV Groß Grönau an. Für mich nach einem normalen Arbeitstag, jeder Menge, Organisation, Packen und 7 Stunden Wohnmobillenken. Gott sei Dank war trotz nächtlicher Stunde unsere Vereinskollegin Gaby noch wach, und half bei der Stromversorgung im Dunkeln. Undis und Joy waren im Wohnmobil sofort wieder heimisch, kein Wunder ist unsere Schwedentour doch erst knapp vier Wochen her gewesen.

Freitag: In weiser Voraussicht hatte ich natürlich meinen Wasserkocher und löslichen Kaffee eingepackt denn ich kann ja wirklich nicht erwarten, dass vom ausrichtenden Verein die Küchenhelfer schon zu meiner inneren Uhr ticken und den Morgenkaffee um fünf Uhr bereithalten. ;-) Eine halbe Stunde konnte ich die Morgenstille geniessen, dann waren auch die Nachbarn wach und es gab ein erstes nettes Pläuschchen. Nachdem sich einige Zeit später auch Ines aus dem Alkoven geschält hatte ging es ans "Mobileinzäunen". Gerade stand der Zaun und wir packten den Pavillion als Schattenspender aus um ihn aufzubauen kam es zur ersten Schwierigkeit- Wohnmobil einen Meter zu weit links geparkt- da müssen ja auch noch andere hin. Na, gut des Vorsitzenden Wille ist sein Himmelreich, Zaun wieder abbauen 30cm weiter rechts eingeparkt, den Nachbarn den Pavillion unters Vorzelt geschoben- herrlich diese Nähe. Aber was soll´s ist schließlich umsonst und Urlaub. Der Vormittag stand zur freien Verfügung und ich nutzte ihn zum "endlich alleinsein" denn mein Trüppchen brach auf zum Ratzeburger See und noch schnell was Einkaufen. Unsere Gaby war das ganze Wochenende eine unbezahlbare Hilfe, war sie ja im letzten Jahr sowohl auf der BSP als auch auf der DM gewesen hatte sie eine ungefähre Idee vom Ablauf und passte auf wie ein Schießhund um ja die angesetzten Besprechungen als auch die Trainingszeit nicht zu verpassen.

Auf den Meisterschaften ist es üblich, dass jedem Starter vor Beginn der Veranstaltung eine begrenzte Trainingszeit auf dem Prüfungsgelände zur Verfügung gestellt wird. Hier in Groß Grönau wurde jedem sogar ein Trainingshelfer und ein Zeitnehmer zur Verfügung gestellt- Herz, was willst du mehr? Ich hatte mir einen "enorm guten Trainingsplan" zurecht gelegt (*Hüstel* im nachhinein betrachtet hätte ich es dümmer nicht anstellen können). Ich trainierte: "Fokussieren auf mich", "Warten zum Abrufen", "der Ball fliegt wenn du kommst", " du darfst den anderen zusehen wie sie in der Box mit Ball bestätigt werden", weiter Fokussieren auf mich und vor allem schöne Grundstellungen und hochdrehen, hochdrehen, hochdrehen. Hab ich eigentlich immer noch nichts gelernt über meinen Hund und diesen Sport? Hochzufrieden mit meinem Training- Undis hatte ja alles richtig gemacht in unserem Baby-Training trotz Mega-Hitze in der Mittagszeit nutzten wir den Rest des Nachmittags zum abspannen, quatschen, anderen interessanten Teams beim Training zusehen- da gibt es gewaltige Unterschiede- und selbst mental hochdrehen ;-) Als es am Abend zum Melden ging und zur Auslosung der Startreihenfolge war ich wohl der glücklichste Mensch überhaupt: Eine schöne Veranstaltung auf einem perfekten Gelände, mit perfektem Ambiente, perfektem Wetter für mich und meinen Hund (Undis hat bei über 30 Grad die richtige Betriebstemperatur). Allerdings ein kleiner Wermutstropfen ich hatte Lospech: ich hatte mir gewünscht nicht mit Ines in einer Gruppe zu sein und wenn schon dann wenigstens in der Gruppe vor ihr, denn unsere Platzkommandos klingen so gleich, dass Undis sich bei der Landesmeisterschaft auf Ines Kommando für Gwynn gelegt hatte- das gibt saftigen Abzug.

Samstag: Die Bundessiegerprüfung beginnt, mit feierlichem Einmarsch, "bloß nichts falsch machen", "bloß nicht aus der Reihe tanzen" und vor allem "Undis keinen Druck machen"- "hier ist ALLES schön". Die Leistungen in Klasse I und II waren durchwachsen, (ich schaute mir die Prüfungen unter dem Aspekt Hundeführerleistung an- Konzentration, Stress des Hundes) ich sah einige Teams (auch später platzierte) von denen ich nicht erbaut war und einige "Gänsehautteams" platziert oder unplatziert.

 

 

 

An diesem Samstag war auch Zeit für einen Gedankenaustausch mit Svenja und Holly (English Cocker Spaniel, die ihrerseits eine sehr schöne Prüfung in Klasse I ablegten. Und darüberhinaus für mehrere Quätschchen zwischen Tür und Angel mit Tina der Besitzerin von Undis Tochter Ivy. Ivy wurde mir auch kurz präsentiert, da sie hochläufig war und den Ablauf nicht stören sollte, natürlich entfernt vom Gelände kurz heraus aus dem Auto. Sie hat mir gut gefallen, deutlich leichter als Undis allerdings genauso groß und mit besserem, schlichterem Haar. Der wie die gesamte Veranstaltung perfekt organisierte italienische Abend sah mich früh im Wohnmobil verschwinden. Mir waren es fürs erste Eindrücke genug.

Sonntag: "Oh Gott, Oh Gott soviele sms und gute Wünsche, und gleich geht´s los, wie schön!" Gut vorbereitet und gut konzentriert (für die Gruppenübungen ist mir klar- nicht soviel Spannung aufbauen) ging es in die ersten beiden Übungen. Und die arbeiteten Undis und ich sehr schön und konzentriert eine Pfote verstellt im Sitz (aber kein Winseln *freu*) ein wenig unruhig im Platz. Und supergut: Undis hat Ines Kommando ignoriert und nicht frühzeitig gearbeitet. Auf die Punkte (8 + 7,5 sowie 6,5 +7) habe ich nicht geachtet, denn auch das ist für mich wichtig in der Prüfung- solange mein Gefühl gut ist, ist es unwichtig was es für Punkte gibt. Als erste von unserem Trüppchen in die Einzelübungen ging Ines mit Anubis. Und da sah man die Routine des Teams und die enorme Konzentrationsfähigkeit von Ines in Prüfungen. Auch Anubis leistete sich einige "Übersprungspatzer" wie Jammern und Hüpfen in der Fußarbeit, ein Sitz in der Box, schiefe Grundstellungen und zwischen den Übungen einen "Hürdenhüpf" aber der Leistungsrichter Erling Olsen richtete so wie es sein soll und die PO vorschreibt: rassespezifisch d.h. ein Border Collie mußte die gleiche Übung schneller und präziser ausführen als ein andersrassiger Hund um die ersehnten 10 Punkte zu bekommen. Das war schön für mich zu sehen und ich freute mich sehr für Ines und ihren Anubis die ohne Null und mit "V" aus dieser Prüfung kamen. Als zweites Team konnte ich trotz steigender eigener Anspannung noch unsere Gaby mit ihrem Conner anschauen. Eine sehr schöne Arbeit deren Problem vorwiegend in der falschen Apportelwahl bestand. Conner bekam 0 Punkte im Richtungsapport denn er spuckte das ungewohnt harte, mit ungewohnt hohen seitlichen Begrenzungen versehene Apportel vor Gabys Füße. "Bäh!" Das wäre das V gewesen so war es ein SG, aber aus Fehlern lernt man und ich bin ganz sicher, dass Gaby und Conner auf der DM in Diessen schöne Arbeit zeigen werden. Nach der Mittagspause verschwanden die Wolken, die Sonne erhitzte den feuchten Boden und es waren kurzzeitig Saunazustände. MIR und Undis war das vollkommen egal, denn mein Hund hat schon bewiesen, dass sie bei Hitze eher besser (etwas ruhiger) arbeitet als in den Winterprüfungen. Von Gwynns Prüfung konnte ich mir leider nur den Anfang der Fußarbeit ansehen, denn ich mußte Undis auf ihren Start vorbereiten. Mit zwanzig Minuten Abstand starteten wir beide und die brauchte ich auch, um Undis noch einmal Gassi zu führen und in die Arbeit einzustimmen. Und wir waren sowas von eingestimmt! :-) Wer sich an meinen Trainingsplan erinnert weiß worauf mein Fokus lag: Konzentration auf mich, Motivation und Tempo. Darüber haben leider Undis und vor allem ich die Übungen vergessen :-) Ich war so glücklich endlich wieder in diesem Ring stehen zu dürfen, und das war eines meiner Ziele: Freude zeigen. Ziel erreicht, wenn man sich das *Honigkuchenpferdgrinsefoto*im zweiten Absatz ansieht. Die Freude blieb bestehen obwohl sowohl Undis als auch ich uns mit sovielen Fehlern durch die Übungen "freuten". Aus dem ersten Ring ging ich hinaus ohne zu wissen wieviele Punkte wir bekommen hatten- die Umgebung war einfach ausgeblendet, ebenso die Richternoten. Im zweiten Ring war Undis weiter hochkonzentriert auf mich, auf Tempo und extrem unter Spannung. Ein Platz in der Box war einfach nicht drin aufgrund von "zuviel Spannung" den Satz erinnere ich noch von Joys erster Beginnerprüfung. Egal, die Null, Hund nicht vergessen und weiter zum Richtungsapport. Weiterhin auf Tempo bedacht stürzte Undis ohne auf meine Richtungsanweisung zu achten auf das mittlere Apportel zu und da kann ich sie leider mittlerweile auch nicht mehr stoppen. Okay, genug davon- an diesem Punkt weiterzuarbeiten hätte sowohl für Undis als auch mich enormen Frust bedeutet. Vielleicht hätte sie sich im Metallapport und Suchen wieder auf ihre Aufgabe konzentriert, wahrscheinlich aber eher nicht und so war es nur konsequent zu sagen: genug, Abbruch, ich möchte den Hund mit einem guten Gefühl aus dieser Prüfung führen. Und das ist mir gelungen. :-) Wie war mein Ziel für 2009: "Glückliche Hunde?" Undis hatte ein schönes Wochenende. Ich werde, wie immer, aus "Zitronen Limonade machen", daraus lernen, den "Frust" in neue Ideen umsetzen und zurück in die Balance finden.

Copyright Yvonne Keeve Letzte Änderung:22.07.2010